CSU-Zombie „Brücke-Achleiten“ – Vorbereitung der Nordtangente
Die CSU trommelt wieder für ihre Donaubrücke bei Achleiten. Klingt nach Entlastung, ist in Wahrheit aber ein politisches Ablenkungsmanöver – und gefährlicher Türöffner für alte, längst beerdigte Träume. Wer genauer hinschaut, sieht: Diese Brücke allein löst keine Probleme, sie schafft neue.
Die geplante Anbindung über Kastenreuth ist alles andere als eine harmlose Verkehrsableitung. Jeder, der sich mit den Plänen beschäftigt hat, weiß: Das ist der erste Schritt zur Nordtangente, die zur 388 noch eine Anbindung braucht. Stück für Stück kommt man so der Nordtangente näher – mit freundli-cher Unterstützung der Passauer CSU. Genau jene Nordtangente, von der sich dank Georg Steiners Initiative vor ein paar Jahren auch die Passauer CSU scheinbar verabschiedet hatte, weil sie das Ilztal und das Gaißatal unwiederbringlich zerstören würde. Die CSU versucht, diesen Zombie über eine „kleine Brücke“ wiederzubeleben. Wer heute Ja sagt zu einer Brücke in Achleiten ohne mitgedachte Tunnellö-sung, öffnet morgen die Schleusen für Asphalt mitten durch unsere wertvollsten Naturgebiete.
Eine Brücke in Achleiten ohne umfassende Tunnellösung ist nichts anderes als ein Verkehrskatalysator. Der Verkehr muss ja irgendwo hin: Was in der Innstadt ausgeschlossen wird, landet dann am Anger. Oder es wälzt sich zusätzlicher Verkehr durch die Innstadt und verstopft nicht nur die Schmiedgasse, weil die neue Brücke über die Innstadt als schnellere Alternative auf dem Weg zur Universität und zum Klinikum erscheint. Statt Entlastung produziert man damit Dauerstau an anderer Stelle. Das ist Augen-wischerei, keine seriöse Verkehrsplanung.
Wer eine Brücke bauen will, muss auch die Zubringer bauen. Und genau hier liegt das Problem: Damit fressen sich Straßen und Rampen in sensible Landschaften. Eine Brücke mit einer Verkehrsanbindung über den Högl nach Kastenreuth ist ein offener Angriff auf Natur und Landschaft und die ohnehin schon lärmgeplagten Grubweger. Es ist eine alte Polit-Routine: Erst eine Brücke, dann der „logische nächste Schritt“ – und am Ende Beton, wo heute Natur ist.
Die CSU rechnet mit Förderungen, aber die Wahrheit bleibt: Die Brücke wird Millionen verschlingen – samt Zufahrten, Anpassungen und späteren Sanierungen. Gleichzeitig zeigen alle seriösen Verkehrs-prognosen: Der Nutzen einer Brücke in Achleiten allein ist begrenzt. Es wird keine spürbare Entlastung geben, weil der Großteil des Verkehrs gar nicht im Stadtgebiet anfällt, sondern durch Zielverkehre neu angelockt wird. Das Geld wäre in echten Mobilitätslösungen – innerstädtische Entlastung mit Tunnellö-sungen, ÖPNV-Ausbau, ja auch Radachsen – besser aufgehoben.
Das CSU-Manöver ist vor allem eins: Wählertäuschung mit gefährlicher Symbolpolitik. Man will ein „Sig-nal nach München und Berlin“ senden, egal ob die Lösung Sinn ergibt oder nicht. Das erinnert an alte Beton-Reflexe: Lieber ein teures Prestigeprojekt auf Pump, als sich mit moderner, nachhaltiger Ver-kehrspolitik auseinanderzusetzen.
Die Achleiten-Brücke ohne großflächige Verkehrsplanung mit einer Tunnellösung ist kein Fortschritt, sondern ein Rückschritt. Sie zerstört mit Straßenschneisen durch Grubweg Natur, kostet Unsummen und verlagert Verkehrsprobleme nur. Ohne Tunnellösung und ohne ehrliche Absage an die Nordtan-gente darf dieses Projekt nicht kommen. Alles andere wäre ein Verrat an Passaus Bürgern und an der Landschaft, die diese Stadt einzigartig macht.